27.09.2010

look who's watching








Wie genau die Tatsache der bald lückenlosen Überwachung des öffentlichen Raumes, mit der Gestalt eines Vogels in Zusammenhang zu bringen ist, -darüber soll gerätselt werden. panoptICONS ist das Studienprojekt der beiden Holländer Thomas voor ‘t Hekke und Bas van Oerle. Im Stadtzentrum von Utrecht lassen sie Plätze, Metro-Treppen und Gebäudeeingänge von indiskreten Wesen zwischen Kamera und Vogel in Beschlag nehmen. Das hat die dramatische Erkenntnis zur Folge, dass wir uns mit alltäglicher Kontrolle grösstenteils abgefunden haben.




Auf Vögel im urbanen Raum wird ähnlich gleichgültig reagiert, wie's mittlerweile bei den Kameras üblich sein dürfte. Der merkwürdige Hybrid Vogel/Kamera lässt sich mit diesem Vergleich erklären. Vereint man die Vergleichsobjekte, ergibt sich eine sonderbare Gestalt, welcher ein hohes Mass an Aufmerksamkeit gewiss ist. Dieses plötzliche Interesse kann als Diskrepanz zum persönlichen Empfinden gegenüber der öffentlichen Überwachung gedeutet werden und führt über den anschliessenden Gewissenskonflikt zur vertieften Auseinandersetzung mit der eigenen Perspektive. Ein ziemlich angestrengter Versuch, die Schöpfer in ihren Gedankengängen nachzuvollziehen.




Eine eingenommene (Nicht-)Betrachtungsperspektive wird hinterfragt, indem einer gewohnten Situation ein befremdendes Element beigefügt wird. Soviel muss klar sein. Diese Form der effektorientierten Kunst wird in der Federlande als Entwicklungsmotor sehr geschätzt.


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