31.10.2011

josé james - no beginning, no end

trouble ist ein gutes stück enthirn-musik. je ausgelassener man nickt zum beat und je mehr sich die gehirnmasse breiig drückt am stirnbein, desto rasender der genuss. eine wohltat - und nichts geht kaputt dabei. im gegenteil. das zerebrum benimmt sich, als befände es sich zurück im endlos warmen geburtskanal der evolution. es war nichts und ist aus dem nichts entstanden. dessen ist es sich bewusst und freut sich an sich selbst. enthirn-musik erinnert an die überwältigende fähigkeit zur selbstverordneten stimulanz. und trouble dirigiert dieses autoerotische synapsenorchester.

man könnte trouble weniger enthusiastisch ein gutes stück soul jazz nennen und seine guten eigenschaften in bezug zum kommenden, vierten album von josé james setzen. doch die federlande hat einen grossen teil ihrer distanziertheit eingetauscht, gegen schlechten schnaps und halloween. no beginning, no end wird sich irgendwann anfangs 2012 zum kauf anbieten.



Trouble by josejamesworldwide



28.10.2011

25.10.2011

a quick one

brandt brauer frick ensemble with emika - pretend (mr machine)
the conception of l-i-v-e





emika's elektrisierendes debut dürfte hier in kürze weitere beachtung finden.

19.10.2011

dennis wilson - dark horse of the beach boys




der einzige wirkliche surfer der beach boys entsprach seiner lebzeit nie dem nice guy image, mit welchem seine brüder brian und carl auftraten. unzählige zerbrochene beziehungen, wechselnde suchtkrankheit, umgang mit den falschen leuten - charles manson unter anderen -, der selbstzerstörerische kampf um die anerkennung des vaters; dennis wilson's leben war wie eine zeitrafferfahrt auf dem pacific coast highway, - jeden augenblick konnte im kurvenrausch die sichernde leitplanke bersten.

sein soloalbum, pacific ocean blue, stiess zur zeit der veröffentlichung 1977 auf wenig begeisterung. es ist ein ergreifendes album, das aus einer profunden melancholie schöpft. bereits vom cover strömt sie einem entgegen, aus einer haarumhangenen, gutmütigen visage. zusammen mit bambu, wilson's zweitem solo effort, wurde pacific ocean blue 2008 wiederaufgelegt.






dennis wilson - moonshine




dennis wilson - dreamer




dennis wilson - farewell my friend





der letzte song wurde auf seiner seebestattung gespielt. dennis ertrank 1983, als er nach einem durchzechten tag von seiner segelyacht aus nach gegenständen tauchte, die zuvor über bord gegangen waren.

12.10.2011

caught a ghost

herrlich rumpelt's in der kiste. dass beim reinhören der geist entweicht, davor muss sich niemand fürchten. wohl wird's ihm da sein, wo er in staubige ritzen dringt und mit ächzen und krachen die aufmerksamkeit auf sich zieht.
jesse nolan, der kopf hinter dem projekt aus los angeles, legt mit der klangmelange von caught a ghost ein modernes kapitel des blue eyed soul auf. nicht verwunderlich, dass darin jüngere musikalische entwürfe, wie rap und dubstep, niederschlag finden.






no sugar in my coffee hat sich hierzulande bereits mit einem vielbeachteten bastard post ewig währenden ruhm verdient. wer sich für die bereits bewährten songs des anfangs 2011 erschienenen caught a ghost mixtapes interessiert, sollte direkten wegs auf den you tube kanal verschieben. zwei neuere stücke sind hold out und get louder.








07.10.2011

bastard post

zwei songs. 2011 vs. 2011. entscheidet selbst.



am & shawn lee - somebody like you (celestial electric)








new villager - bad past gone away (s/t)

06.10.2011

sentenz

 
"Nicht was man aus uns gemacht hat, ist das Entscheidende, sondern was wir selbst aus dem machen, was man aus uns gemacht hat."


jean-paul sartre



dieser satz hat die kraft, sich in den gehirnwindungen des lesenden festzusetzen. eine zeit lang kann man sich sinnierend seiner zweideutigkeit hingeben. zunächst leisten triumph und illusion als gegensätzliche pole orientierungshilfe. das faszinierende daran ist, dass - je länger man sich mit diesen worten beschäftigt - die beiden begriffe sich in einem perpetuum mobile der widersprüchlichkeiten übereinander zu legen beginnen und eine unterscheidung zunehmend unmöglich wird. daraus schöpft diese weissagung eine orakelhafte kraft.

das zitat wurde dem merkur sonderheft 09/10 des verlags klett-cora entnommen, welches sich unter dem titel sag die wahrheit! warum jeder ein nonkonformist sein will, aber nur wenige es sind mit möglichkeiten und grenzen des nonkonformismus in der heutigen gesellschaft beschäftigt. die enthaltenen 25 essays, welche die thematik aus ganz unterschiedlichen perspektiven beleuchten, sind allesamt uneingeschränkt lesenswert.






wem ein skeptischer konformismus immer als die bequemere variante erschien, oder wer das bedeutungsspektrum der worte "change the system from within" ausloten will - dem- oder derjenigen sei diese zeitschrift wärmstens empfohlen. denn nicht vieles, was heute gedruckt wird, vermag einer begrifflichkeit so schamlos auf die pelle zu rücken, indem es sie quasi umzingelt. viel eher schwört man sich dieser tage auf eine verengende und vereinnahmende herangehensweise ein, welche dem gegenstand eine konsumentenverträgliche passform aufzwingt.